
Erika Bräunling empfiehlt „Die Lungenschwimmprobe“ von Tore Renberg: „In dem Roman geht es um die junge Anna, die im Jahre 1681 der Kindstötung bezichtig wird. Der Fall beruht auf einer wahren Begebenheit. Es droht ihr Folter und Tod. Anna beharrt darauf, das Kind sei tot auf die Welt bekommen. Bei der Obduktion wurde eine neue wissenschaftliche Untersuchung angewandt: Die Lungenschwimmprobe. Das vertreten ihr Rechtsbeistand und der Mediziner. Justiz, Kirche und Obrigkeit weisen es zurück. Der Autor führt in eine schauderhafte Welt, in eine Welt, die brutal und mitleidlos ihre Anordnung zur Folter gibt.
Dies alles ist meisterhaft geschrieben und vom Autor werden die Leserinnen und Leser durch das ganze Buch mit Erklärungen begleitet. Die gründliche Recherche von Tore Renberg über die Justiz im späten 17. Jahrhundert ist mit dem Fall eng verwoben. Man taucht ganz tief ein ins Mittelalter und legt das Buch trotz aller Brutalitäten nicht mehr aus der Hand.
Warum genau es mir so gefallen hat? So ein schweres Thema so flüssig weglesen zu können, die Aufmerksamkeit 695 Seiten lang nicht zu verlieren, das ist es wohl, was ein gutes Buch ausmacht.“