
Nicola Bräunling empfiehlt „Wackelkontakt“ von Wolf Haas: „Escher sitzt zu Hause. In seiner Küche. Neben ihm ein toter Handwerker. Während er auf Sanitäter wartet und auch die nächste lange Zeit, nimmt er ein Buch zur Hand, das sein Lieblingsthema zum Inhalt hat – die Mafia. Er liest über einen jungen Mafiosi, der seine Familie verrät, erst im Gefängnis sitzt, danach auswandert und eine neue Identität bekommt.
Zur selben Zeit sitzt der Mafioso Elio Russo im Gefängnis, bevor er auswandert und eine neue Identität bekommt, weil er seine Familie verraten hat. Auch er liest. Er liest über einen Mann, der mit einem toten Handwerker zu Hause sitzt und auf die Sanitäter wartet……
Escher möchte sich um die Witwe des Handwerkers kümmern, ist Puzzle-Nerd und hat ein etwas gestörtes Verhältnis zu Beziehungen alles Art.
Elio baut sich in der Fremde ein neues Leben auf, gründet eine Familie und versucht, seine Vergangenheit zu vergessen.
Die beiden Geschichten laufen in diesem grandiosen Buch im Wechsel. Erst Kapitel für Kapitel, dann immer mehr miteinander verwoben. Es ist ganz große Kunst, was Wolf Haas auf seine unnachahmliche Weise hier schafft. Trotz des ständigen Wechsels ist man als Leserin/ Leser immer an der richtigen Stelle, immer in der richtigen Geschichte. Am Ende – haha – wird nicht verraten!
Abgesehen von der coolen Story ist dieses Buch ein stilistisches Meisterwerk. Ganz große Empfehlung.“